Krypto-Wallets entwickeln: Worauf müssen Developer achten?

Laut Statista ist die Anzahl an Kryptowährungen von 2.388 im Dezember 2019 auf 10.656 im Februar 2022 gestiegen – ein Wachstum von ca. 350 %. Um die eigenen Kryptowährungen sicher und digital verwalten zu können, benötigen Nutzer:innen ein sogenanntes Wallet. Damit können sie ihre digitalen Münzen sicher abspeichern und vor unbefugten Zugriff schützen.

Ein Krypto-Wallet dient dabei als eine Art Bankkonto, um Zahlungen zu senden oder zu empfangen. Streng genommen bewahrt man auf der Wallet keine Coins auf, sondern vielmehr die digitalen Schlüssel (Keys), mit denen man auf eine öffentliche Adresse zugreifen und eine Transaktion signieren kann. Es speichert sämtliche Transaktionen von Kryptowährungen in der Blockchain und nutzt hierbei das Konzept der Public und Private Keys, um Transaktionen im Netzwerk zu ermöglichen.

Wenn Kryptowährungen trotz dieser etwas komplizierten Technik, Teil unseres Alltags werden wollen, müssen sie einfach bedienbar sein. Entwickler von Krypto-Wallets müssen also von den Erwartungen an traditionelle Banking und Trading-Apps lernen.

Welche Arten von Krypto-Wallets gibt es?

Dabei lassen sich Wallets verschiedene Kategorien einteilen: Die Hardware-Wallets – ähnlich einem USB-Stick, der den Token und den Private Key abspeichert – und Paper Wallets - ein Dokument, das Kopien der öffentlichen und privaten Schlüssel des Wallets - sollen für uns nicht von Interesse sein, da sie nicht über eine digitale Benutzerobefläche verfügen. Für uns interessant sind die Software Wallets. Innerhalb der Gruppe der Software-Wallets existieren drei Kategorien: Online-Wallets, PC- bzw. Desktop-Wallets und Mobile Wallets. Welche Key Features müssen diese mitbringen? Ein Überblick.

Diese Features benötigt ein gelungenes Krypto-Wallet

Welche digitalen Funktionen sind also für die Entwicklung von Krypto-Wallets erforderlich? Hier ein Überblick:

Usability

Um den Usern das beste Nutzererlebnis liefern zu können, ist die Usability des Krypto-Wallets unerlässlich. Dies umfasst unter anderem folgende Faktoren:

Robustes User Interface

Bei der Entwicklung einer Hightech-App wie einem Krypto-Wallet können Developer leicht vergessen, dass sie letzten Endes eine Anwendung für den nicht-technischen Endnutzer entwickeln. Deshalb ist die Wichtigkeit von Details wie ein ansprechendes Design, eine reibungslose Navigation und eine aussagekräftige Benutzeranleitung nicht zu unterschätzen. Entwickler:innen sollten sich dabei stets ins Gedächtnis rufen, dass es unzählige Krypto-Wallets gibt – die eigene Anwendung sollte sich daher von der Masse abheben, um Aufmerksamkeit zu generieren.

Push-Benachrichtigungen

Der Kryptowährungsmarkt ist sehr volatil und der Wert von Coins kann dramatisch schwanken. Deswegen verfolgen Krypto-Wallet User die Wechselkurse viel intensiver als traditionelle Bankkunden. User wollen wissen, wenn etwas mit ihren Coins passiert. Ganz gleich, ob es sich um eine Zahlungsaufforderung oder um massive Änderungen des Coin-Preises handelt – es ist sinnvoll, diese Informationen direkt bereitzustellen.

Wer kein Vollzeit-Trader ist, kann nämlich schnell den Überblick über seine Coins verlieren. Aus diesem Grund ist eine Push-Benachrichtigung beispielsweise beim Erreichen eines bestimmten Kurszieles eine der wichtigsten Funktionen, die Developer in ihre Anwendung aufnehmen sollten. Somit werden die Nutzer:innen sofort über Kursänderungen informiert – ein großer Vorteil für all diejenigen, die die Kurse nicht 24/7 im Blick haben (können).

Kompatibilität mit mehreren Betriebssystemen

Um eine möglichst hohe Anzahl an potenziellen Nutzer:innen anzusprechen, empfiehlt es sich, das Krypto-Wallet so zu entwickeln, dass er mit den gängigen Betriebssystemen kompatibel ist. Zu diesem Zweck sollten Developer sich für die plattformübergreifende Entwicklung mobiler Anwendungen entscheiden. Durch deren Einführung können Developer von den Vorteilen einer schnelleren Entwicklungszeit, geringeren Kosten, einer schnelleren Bereitstellung und einer kontinuierlichen Managementfunktion profitieren.

Security

Ebenso wichtig als die Usability Features sind allerdings die Security-Funktionen eines Wallets. Diese müssen für jeden Developer oberste Priorität haben – denn ohne die Möglichkeit, Kryptowährungen sicher zu verwahren, ist alles andere unwichtig. Dabei weist die Sicherheit von Krypto-Wallets einige Parallelen zu den Sicherheitsfunktionen von Standard-Banking-Apps auf. Ein Überblick:

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Ein Krypto-Wallet mit Zwei-Faktor-Authentifizierungs-Login kann vor möglichen Hacks schützen. Ein Code sollte per SMS, E-Mail oder über eine andere soziale App gesendet werden, um den Zugang zum Wallet des Nutzers zu ermöglichen.

Entwicklerteams sollten darüber hinaus auch ein E-Mail-System einrichten, um die Nutzer:innen bei Logins zu benachrichtigen, die von einer unbekannten IP-Adresse aus erfolgen. Damit werden die User vor Personen geschützt, die sich unbefugt Zugang zu ihren Wallets verschaffen wollen und dabei massive Verluste verursachen könnten.

Backups

Zum Schutz vor Computer- oder Softwareproblemen ist es ratsam, eine Sicherungskopie des Krypto-Wallets anzulegen. Entwickler:innen sollten die Datensicherung des Wallets erleichtern. Das sicherste Backup wird zwar auf dem Laptop des Nutzers oder einer SD-Karte gespeichert, aber nicht alle User denken daran. Um die Sicherheit der Nutzercoins zu gewährleisten, sollten Developer sichere Cloud-Speicher-Apps wie Dropbox oder Google Drive im Wallet integrieren.

Automatisierter Logout

Diese Funktion ist für ein erfolgreiches Wallet unerlässlich. Viele haben bei der Verwendung von Online-Banking-Apps sicher schon einmal die Erfahrung gemacht, dass der Logout aus der App nach einer relativ kurzen Zeitspanne der Inaktivität automatisch erfolgt. Dieses Feature benötigen auch Wallets: Sobald Nutzer:innen ihre Transaktionen durchgeführt oder ihr Telefon gesperrt haben, sollte der Logout automatisch vonstattengehen. Das Krypto-Wallet sollte selbst kurze Zeiträume der Inaktivität oder das Schließen der Apps bemerken und sich automatisch abmelden, um die Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Lokale Speicherung des Private Key

Ein weiteres unverzichtbares Feature ist die lokale Speicherung des Private Key. Werden Private Keys auf den Servern hinterlegt, wird somit das Risiko für Angriffe erhöht. Wird der Private Key stattdessen lokal auf dem Endgerät der Nutzer:innen gespeichert, minimiert es die Gefahr, dass dieser entwendet werden kann.

Krypto-Wallets entwickeln braucht ausgiebige Tests

Die Bedeutung von Kryptowährungen und somit auch die Notwendigkeit für Krypto-Wallets nimmt in den nächsten Jahren weiterhin zu. Gerade der NFT-Boom der letzten Monate wird dies beschleunigen. Daher ist zu erwarten, dass zunehmend mehr Entwickler:innen mit neuen Apps in diesen Markt eindringen werden. Sollen diese Apps überzeugen, sind die eben genannten Features unerlässlich. Diese müssen allerdings vor dem Rollout umfangreich auf Funktionalität, UX, Lokalisierung und Accessibility getestet werden. Wie Applause dabei helfen kann, diese Tests durchzuführen, erfahrt ihr unter applause.com/de.

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Florian Sasse
Communications Manager
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