In vier Schritten zu einer schnelleren Produktauslieferung

Jedes Unternehmen möchte seinen Kunden großartige Produkte in hoher Qualität bieten. Gleichzeitig sollen Produkte immer schneller entwickelt und ausgeliefert werden, ohne dabei jedoch an Qualität einzubüßen. Entsprechend ist es stets Ziel der Unternehmen und insbesondere der Produktmanager, den Software-Entwicklungsprozess ohne Qualitätseinbußen zu beschleunigen und dem Wettbewerb so einen Schritt voraus zu sein.

Die folgenden vier Schritte helfen dir dabei, Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und mit möglichst kurzer Time-to-Market Produkte zu entwickeln:

1. Eine klare Produktentwicklungsstrategie verfolgen

Ausgangsbasis für jedes Unternehmen und jedes Software-Entwicklungsteam ist eine klare Produktstrategie. Aus der Strategie kann ein Team die eigenen notwendigen Schritte ableiten, um die Produktentwicklung entsprechend zu beschleunigen.

In einem ersten Schritt muss identifiziert werden, für welchen Markt und welche Zielgruppe das Produkt entwickelt werden soll. Mit diesem Wissen ist es viel einfacher, sich auf die Bedürfnisse der Kunden zu konzentrieren und ins Detail zu gehen.

Ausgehend von der Zielgruppe kann durch das Entwicklungsteam und insbesondere durch den Produktmanager in Zusammenarbeit mit UX/UI-Experten ein erstes Prototyping erfolgen.

Das Unternehmen kann diese frühen Prototypen seinem Zielpublikum präsentieren, um erste Einblicke in die Potenziale des neuen Produkts zu gewinnen. Durch die frühzeitige Einbeziehung der User kann das Team sich besser auf die Features besinnen, die für die Kunden wirklich wichtig sind.

2. Lean und agil arbeiten

Wenn die Unternehmensstrategie klar ist, können die größten Prozessoptimierungen innerhalb des Software-Entwicklungsteams erzielt werden. Sofern im Team agile Methoden wie SCRUM oder KANBAN zum Einsatz kommen, kann ein Lean-Ansatz etabliert werden, auch wenn im Unternehmen selbst nicht sonderlich agil gearbeitet wird.

Das Wichtigste für ein Team ist der richtige Fokus. Wenn der Entwicklungs- und Produktfokus auf einer klaren Vision und Mission beruht, kann ein Team erstaunliche Dinge erreichen. Im Folgenden werden vier Möglichkeiten aufgezeigt, agiler zu werden und Prozesse zu beschleunigen:

  • Eine erste Prozessverbesserung besteht darin, sich stärker auf das zu konzentrieren, was wichtig ist, und unnötige Meetings abzuschaffen. Besonders größere Unternehmen haben oft eine ausgeprägte Meetingkultur. Viele Themen können allerdings auch per E-Mail oder Messenger geklärt werden.
  • Meetings sollten nur dann abhalten werden, wenn es eine klare Agenda und eine Vorstellung davon gibt, welche Ergebnisse man erzielen will. Das kann zum Beispiel bei Refinement-Meetings, Planungsmeetings oder Besprechungen mit externen Stakeholdern der Fall sein, um mehr über die jeweiligen Bedarfe zu erfahren.
  • Die nächste Optimierung besteht darin, Abhängigkeiten zu beseitigen, z. B. von anderen Teams oder Services. Dies ist keine leichte Aufgabe für den Produktmanager, da es nicht immer einfach ist, alle Abhängigkeiten zu überblicken. In diesem Fall ist es wichtig, die Entwickler oder einen Software-Architekten in die frühe Product-Discovery-Phase einzubeziehen, um eine technische Perspektive auf die Situation zu erlangen.
  • Sobald die Abhängigkeiten geklärt sind, muss der Produktmanager ein Backlog für das Team erstellen, so dass es in der Lage ist, Aufgaben selbstständig abzuarbeiten und die Produktfunktionen zu implementieren und zu testen. Im besten Fall wird das Product Backlog für die nächsten Sprints bzw. Wochen erstellt. Während dieser Zeit kann der Produktmanager Vorarbeit leisten, um neue Features vorzubereiten oder Kundenfeedback einzuholen. Durch diese Vorgehensweise kann das Team immer auf ein vorbereitetes Backlog zurückgreifen und nach jeder Iteration Produkte oder Features bereitstellen.

Mehr erfahren: Welche Art von Agile praktizierst du?


3. Automatisierungsprozesse optimieren

Weiteres Optimierungspotenzial im Software-Entwicklungsteam bieten Automatisierungsprozesse. Zwar ist dies nicht Aufgabe des Produktmanagers, doch er muss die Vorteile der Automatisierung kennen und das Team dabei unterstützen, Zeit in die eigene Infrastruktur zu investieren, was dem Team bei der Produktentwicklung hilft.

Ob automatisierte Checks von Code-Änderungen oder Skripte zur Erstellung des Softwarepakets und Verteilung des Produkts innerhalb des Unternehmens ­– Automatisierung bedeutet für ein Team Zeitersparnis. Das Team kann diese Zeitersparnis nutzen, um sich intensiver der Product Discovery zu widmen oder an der technischen Gesamtarchitektur des Produkts zu arbeiten. Richtig umgesetzt beschleunigt Automatisierung deutlich den Entwicklungs- und Auslieferungsprozess.

Bevor man allerdings beginnt, Zeit und Geld in die Automatisierung zu investieren, sollte ein gutes Gespür dafür vorhanden sein, was automatisiert werden sollte und was nicht. Wenn sich beispielsweise Bestandteile des Produkts in den bevorstehenden Wochen noch häufiger ändern werden, ist es wahrscheinlich keine gute Idee, diese zu frühzeitig zu automatisieren. Wenn es allerdings anwendungskritische Bestandteile gibt, die immer verfügbar sein müssen, ist Automatisierung hier von Anfang an wichtig. Die Entscheidung, welcher Bereich wann und wie automatisiert werden soll, wird im Team getroffen.

4. Dokumentation ist unverzichtbar

Jedes Produkt sollte dokumentiert werden, einschließlich der Art und Weise, wie es entwickelt wurde. Welche Funktionen werden unterstützt, wo bestehen mögliche Probleme und was kommt in Zukunft? Das klingt nach einer simplen Aufgabe, doch die meisten Teams investieren nicht genug Zeit in die Dokumentation ihrer eigenen Produkte und Services. Die investierte Zeit wird jedoch langfristig dazu beitragen, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. Vor allem wenn ein Produkt wächst und älter wird, hilft Dokumentation dem Team, sich an frühere Entscheidungen oder die Produktarchitektur zu erinnern.

Darüber hinaus ist eine solide Produktdokumentation hilfreich für die Einarbeitung neuer Teamkollegen, die dadurch schneller ein Verständnis für Abhängigkeiten und die Logik hinter dem Produkt entwickeln können. Das bringt neue Mitarbeiter wesentlich schneller auf den aktuellen Stand. Nicht zuletzt trägt ein gut dokumentiertes Produkt auch dazu bei, Stakeholdern Wissen über das Produkt zu vermitteln, ohne dass diese das Team zuerst dazu befragen müssen. Je nach IT-Infrastruktur des Unternehmens kann die Produktdokumentation in einem Ticketing-System, einem Wiki oder sogar im Code selbst erfolgen.

Bereit zu investieren?

Unternehmen sollten sich darauf konzentrieren, die Time-to-Market ihrer Produkte zu verkürzen. Sie müssen schnell genug sein, um den Bedürfnissen ihrer Nutzer gerecht zu werden und der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Ein hohes Entwicklungstempo gibt es jedoch nicht zum Nulltarif. Es sollte Zeit investiert werden, um die aktuelle Arbeitsweise zu analysieren. Damit der Entwicklungsprozess optimiert und beschleunigt werden kann, sollte man Antworten auf die folgenden Fragen finden:

  • Ist die Produktentwicklungsstrategie für jeden im Team klar?
  • Besteht ausreichend Fokus und Klarheit im Team, um selbstständig am Produkt zu arbeiten?
  • Verfügt das Team über die erforderlichen Skills zur Entwicklung des Produkts?
  • Setzt das Team die richtigen Technologien ein und ist die technische Infrastruktur auf dem neuesten Stand?
  • Hat das Team die Möglichkeit, Zeit in die Automatisierung und Dokumentation investieren?
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Daniel Knott
Mobile Testing Experte
Lesedauer: 5 min

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